Aktiv gegen Missbrauch

Die Evangelische Landeskirche Bayern verurteilt sexualisierte Gewalt aufs schärfste und sieht sich in der Verantwortung, Unrecht sorgfältig aufzuarbeiten, Betroffene zu unterstützen und Kirche und Diakonie zu sicheren Orten zu machen.

Auf der Homepage "Aktiv gegeben Missbrauch" der Landeskirche finden Sie weitere Informationen und Ansprechpartner.
https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/kontakt/

Ansprechpartner für das Dekanat Aschaffenburg finden Sie auf der Homepage Dekanat Aschaffenburg
 

Sie haben einen Verdacht hinsichtlich der Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung oder wollen einen Fall melden, so wenden Sie sich an die Meldestelle. Wir nehmen Ihre Wahrnehmungen ernst, hören erst einmal zu und unterstützen Sie bei der Einschätzung der Verdachtsmomente und den daraus resultierenden nächsten Schritten. Vor allem Leitungsverantwortlichen bietet die Meldestelle fachliche Unterstützung.

Tel.: 089 / 5595 – 342

Flyer aktiv gegen Missbrauch
Bildrechte Fachstelle SG

Kontaktdaten Interventionsteam:

Dekan*in/Verfahrensleitung/Presse-Öffentlichkeitsarbeit

Rudi Rupp (0175 1154 643 / rudi.rupp@elkb.de)

Stellvertretender Dekan*in/Verfahrensleitung/Presse-Öffentlichkeitsarbeit

Hauke Stichauer (01729273313 / hauke.stichauer@elkb.de)

Präventionsbeauftragte*r

Angelika Huhn (015679616510 / angelika.huhn@elkb.de)

Präventionsbeauftragte*r

Katharina Wagner (0151 202 753 22 / katharina.wagner@elkb.de)

Notfallseelsorger*in

Peter Kolb (0160 6024 352 / peter.kolb@elkb.de)

Person mit benötigter Fachexpertise (juristisch)

Tonja Salvenmoser (0171 6159837 / salvenmoser@t-online.de)

Mitarbeiter*in Fachberatungsstelle

Judith Grosser (0173 4588 557 / judith.grosser@elkb.de)

Beratungsmöglichkeiten

Logo der Ansprechstelle

Ansprechstelle für Betroffene

Wem durch einen kirchlichen Mitarbeitenden sexualisierte Gewalt zugefügt wurde, kann sich an die „Ansprechstelle für Betroffene“ wenden. Die Beraterinnen begleiten in einem absolut vertraulichen Rahmen. Sie überlegen gemeinsam mit den Betroffenen, welche Hilfe und Unterstützung diese brauchen, und welche Schritte sie als nächstes gehen möchten. Ohne Einwilligung der Betroffenen werden keine Informationen an Dritte weitergegeben. Wir haben zwei Telefonsprechstunden in der Woche für Sie eingerichtet, an denen wir persönlich für Sie da sind: Montag, 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr und Dienstag von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr: Tel.: 089 / 5595 – 335

Darüber hinaus sind wir über unsere E-Mailadresse ansprechstellesg@elkb.de jederzeit für Sie erreichbar. Wir antworten wochentags in der Regel innerhalb von 48 Stunden.

Logo der Meldestelle

Meldestelle

Die Meldestelle für sexualisierte Gewalt in der Evang.-Luth. Kirche Bayern ist die Anlaufstelle für alle Verdachtsfälle und Meldungen im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen. Die Mitarbeiterinnen stehen den betroffenen und meldenden Personen zur Seite, beraten und unterstützen bei der Klärung und begleiten die Maßnahmen im Umgang mit Grenzverletzungen und Übergriffen.

Für Beratung bei der Einschätzung von Verdachtsmomenten sowie Hilfe und Unterstützung bei den notwendigen Maßnahmen können Sie die Meldestelle unter folgenden Kontaktdaten erreichen: Tel.: 089 / 5595 – 342; Mail: meldestelleSG@elkb.de

Logo der zentralen Anlaufstelle.help

Anlaufstelle.help

Die zentrale Anlaufstelle.help ist eine unabhängige und kostenlose Beratungsstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie. Sie bietet eine anonyme Erstberatung, professionelle Hilfe, unabhängige Unterstützung und Strukturkenntnis in evangelischer Kirche und Diakonie. Die Anlaufstelle vermittelt auf Wunsch an kirchliche und diakonische Ansprechstellen weiter und informiert auch über alternative und unabhängige Beratungsangebote. Die Zentrale Anlaufstelle.help ist montags bis donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr erreichbar unter: 0800 5040112.

Unser Leitbild zum Umgang mit sexualisierter Gewalt

Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Dies verleiht uns Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt. Gewalt hat keinen Raum in unserer Gemeinde.
Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Diese werden, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit.
In unserer Selbstverpflichtung, die alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschreiben, wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird.

Unsere Selbstverpflichtung zum respektvollen Umgang miteinander

Auf der Grundlage eines Menschenbildes, das alle als liebenswerte Geschöpfe Gottes in ihrer Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit annimmt, pflegen wir einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Als Mitglied der Dienstgemeinschaft im Dekanat Aschaffenburg verpflichte ich mich auf folgende Grundsätze:
Jeder Mensch hat andere Grenzen!
Ich achte die Grenzen eines jeden Einzelnen. Wenn Bedingungen und Umstände grenzwertig werden, habe ich das im Blick und thematisiere mögliche Veränderungen. Ich ermögliche die aktive Beteiligung von Einzelnen, an den sie betreffenden Abläufen und Entscheidungen.
Ich biete Hilfe in Not an und nehme sie in Anspruch. So stärke ich Menschen in ihren Möglichkeiten zur Teilhabe und Selbstbestimmung.
Ich erkenne meine eigenen Grenzen. Professionelles Handeln bedeutet das Kennen von internen und externen Hilfsangeboten. Hilfe anfordern ist kein Scheitern, sondern professionelles Handeln!
Ich setze mich für grenzwahrendes Verhalten ein!
Abwertendes, erniedrigendes, gewalttätiges, bloßstellendes, diskriminierendes und sexualisiertes Verhalten in verbaler und nonverbaler Form wird von mir thematisiert und nicht toleriert.
Ich lebe eine aktive Rückmeldekultur!
Menschen ernst nehmen und wertschätzen heißt für mich, konstruktive Rückmeldung zu geben. Explizit bezieht das das Hervorheben von gelungenem Verhalten mit ein! Konflikte spreche ich zeitnah offen an, ich gewährleiste den Schutz Schwächerer und ich beuge einer Kultur des „Wegsehens“ vor.
Ich unterstütze aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern!
Nach unserem christlichen Verständnis gehört im menschlichen Dasein Unvollkommenheit dazu. Zum Verständnis unserer Fehlerkultur gehört es, Fehler und Überforderung anzusprechen, genau hinzuschauen und miteinander eine Atmosphäre des Aufarbeitens zu schaffen. Fehler werden von mir thematisiert und reflektiert, damit ermögliche ich Veränderungsprozesse.
Wenn ich selbst nicht mehr weiterkomme, kann ich mir Unterstützung bei der jeweiligen Mitarbeiter- bzw. Berufsvertretung oder zuständigen Beratungsstelle suchen.

Unsere Verhaltensregeln für den digitalen Raum

Digitale Räume, in all ihren verschiedenen Ausprägungen, sind in unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. Wir nutzen soziale Netzwerke, Messenger, Videokonferenzsysteme und viele weitere digitale Werkzeuge, um miteinander zu kommunizieren oder um uns virtuell zu treffen. Gleichzeitig wissen wir darum, dass mit ihrer Nutzung Risiken verbunden sind. So können digitale Räume für Cybergrooming, Cybermobbing oder verschiedene Formen von Übergriffen genutzt werden. Um diesen Risiken zu begegnen, uns für sichere digitale Räume einzusetzen und die uns anvertrauten Menschen zu schützen, vereinbaren wir für uns folgende Regelungen:

  •  Wir achten auf einen reflektierten Umgang mit privaten Handynummern und benutzen für die Kommunikation mit Teilnehmenden oder deren Sorgeberechtigten im hauptamtlichen Kontext eine dienstliche Nummer. Hauptamtliche dürfen im dienstlichen Kontext nur Kontakt zu Kindern oder Jugendlichen über dienstliche, datenschutzrechtlich freigegebene, digitale Kanäle (z.B. Email, Social-Media-Plattformen) haben.
  •  Allen hauptamtlichen Mitarbeitenden steht für die Kommunikation innerhalb ihres Aufgabengebietes eine offizielle Nummer zur Verfügung.
  • Die Nummern von Teilnehmenden dürfen nicht ohne deren Einwilligung an andere weitergeleitet oder durch das Hinzufügen zu Gruppenkanälen mit anderen geteilt werden.
  • Wir halten uns bei der Nutzung von Messengerdiensten und anderen digitalen Werkzeugen an die Datenschutzverordnung der ELKB und bemühen uns gleichzeitig um eine lebensnahe digitale Kommunikation.
  • Wir sind aktiv in der Administration unserer digitalen Kanäle, um Menschen vor belästigenden oder beleidigenden Kommentaren zu schützen.
  • Für uns ist jede Form von digitaler Belästigung
  • inakzeptabel. Sollte diese in unserem Einflussbereich stattfinden, bringen wir sie zur Sprache, dokumentieren sie und leiten konkrete Interventionsmaßnahmen ein.
  • Teilnehmende und Mitarbeitende werden darüber aufgeklärt, dass sie sich jederzeit an die Ansprechpersonen des Dekanatsbezirks wenden können, wenn sie sich online belästigt oder bedroht fühlen.

Unsere Regeln für den sensiblen Umgang mit Fotos

Wir haben uns auf folgende Regeln geeinigt:

  • Als Grundlage für die Veröffentlichung von Fotos gilt für uns die Handreichung der EKD „Datenschutz bei der Anfertigung und Veröffentlichung von Fotos“.
  • Wir stellen sicher, dass Fotos von Kindern oder Jugendlichen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gemacht werden. Für uns ist es genauso selbstverständlich, dass wir Fotos von erwachsenen Personen nur mit deren Zustimmung machen.
  • Bei den Absprachen zur Veröffentlichung von Fotos kommunizieren wir klar den Verwendungszweck. Geht es um eine Veröffentlichung von Bildern im Internet und somit einen nicht überschaubaren Adressat*innenkreis, holen wir hierfür eine gesonderte Einwilligung ein.
  • Wir verwenden Fotos von Kindern und Jugendlichen nur dann, wenn es sich um Bilder aus Gruppensituationen oder um Gruppenfotos handelt. Wir wahren weitestmöglich die Anonymität der Teilnehmenden und Ehrenamtlichen auf Fotos und Beiträgen in sozialen Medien, indem wir sie nicht mit Klarnamen untertiteln oder zu persönlichen Profilen verlinken.
  • Wir achten darauf, keine Bilder bzw. Beiträge zu veröffentlichen, die Personen bloßstellen.
  • Wir ergreifen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um zu verhindern, dass Fotos von Personen unkontrolliert verbreitet werden, indem wir beispielsweise:
    • auf unserer Homepage durch technische Mittel den Download weitestmöglich erschweren,
    • die Auflösung der Fotos für das Internet so weit reduzieren, dass sie für eine anderweitige Nutzung oder einen Missbrauch uninteressant werden,
    • fallbezogen abwägen, ob wir Fotos nur in gedruckten Publikationen nutzen.

https://datenschutz.ekd.de/wp-content/uploads/2020/12/Handreichung_Vera…

Beschwerdemanagement

Rückmeldungen und Beschwerden werden innerhalb unserer Kirchengemeinde wahr- und ernst genommen. Sie sind eine niedrigschwellige Möglichkeit Partizipation zu gestalten und Vorfälle von sexualisierter Gewalt zu melden. Kindern und Jugendlichen müssen ebenso entwicklungsangemessene Beschwerdemöglichkeiten zu Verfügung stehen wie Erwachsenen. Um die Grundvoraussetzung für gelingende Rückmeldung zu schaffen, begegnen wir uns auf Augenhöhe und nehmen Beschwerden ernst. Wir bagatellisieren sie nicht, sondern gehen den Vorwürfen nach.
Damit alle Menschen, die zu uns kommen die Möglichkeit der Beschwerde haben, stehen in unserer Gemeinde folgende Beschwerdemöglichkeiten zur Verfügung:
• Bekanntmachung Ansprechpersonen für sexualisierte Gewalt
• Mitarbeitendenvertretung für hauptamtliche Mitarbeitende
• Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz: meldestelle-HinSchG@elkb.de 089 5595 300
• Regelmäßige Sprechzeiten einer Leitungsperson (Pfarramt zu den Öffnungszeiten)

Damit Hinweisgeber*innen oder Betroffene selbst wissen, dass ihre Beschwerden ernst genommen werden, kommunizieren wir die jeweiligen Rücklaufzeiten und die Dokumentation der Beschwerde.

Haltung

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar

Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.

Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs Schärfste

Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs Schärfste.

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein

Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Prävention und Schutzkonzept

Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Haltung in unserem täglichen Handeln deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem Schutzkonzept in dem klare Leitlinien und präventive Maßnahmen beschrieben sind. So gehört es für uns dazu, dass sich alle unsere Mitarbeitenden an einen Verhaltenskodex halten, sich zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt schulen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen.

Schulungen zum Thema Prävention von sexualisierter Gewalt

Schulungen und Fortbildungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt und erleichtern den Einstieg bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.

Die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt bietet deshalb für ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende in der ELKB regelmäßig Schulungen an, in Präsenz und digital.

Eine Übersicht des überregionalen Schulungsangebots finden Sie unter folgendem Link: 
https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/veranstaltungen/.