Weltgebetstag 2017

Was ist denn fair? Weltgebetstag 2017 von den PhilippinenMissing media item.

„Was ist denn fair?“ Diese Frage beschäftigt uns, wenn wir uns im Alltag ungerecht behandelt fühlen. Sie treibt uns erst recht um, wenn wir lesen, wie ungleich der Wohlstand auf unserer Erde verteilt ist. Um globale Gerechtigkeit ging es beim Weltgebetstag, zu dem am 3. März in Kahl und Karlstein ökumenische Gottesdienste stattfanden – wie in unzähligen Gemeinden in über 100 Ländern der Erde.

Mit Band und Projektchor in Karlstein, mit Klavier-, Harfen- und Gitarrenklängen in Kahl wurden abwechslungsreiche Gottesdienste gefeiert. Neben Musik von den Philippinen gab es auch altbekannte Lieder zu hören. Sowohl im Pfarrheim St. Benedikt in Kahl als auch in der Kirche St. Peter und Paul ging es um das Leben der Menschen auf den Philippinen.

Die 7.107 Inseln des Staates liegen im Pazifischen Ozean. Ihre tropischen Urwälder und bizarren Korallenriffe beherbergen artenreiche Ökosysteme. Tauchreviere und weite Sandstrände begeistern jedes Jahr Millionen Urlauber. Die Folgen des Klimawandels treffen die Philippinen aufgrund ihrer geographische Lage besonders hart: Mit Taifunen, Vulkanausbrüchen und Erdbeben gehören sie zu den Ländern, die am stärksten von Naturkatastrophen betroffen sind.  

Die meisten der rund 100 Millionen Einwohner profitieren nicht vom wirtschaftlichen Wachstum. Auf der Suche nach Perspektiven zieht es viele Filipinas und Filipinos in die 17-Millionen-Metropolregion Manila. Rund 1,6 Millionen wandern Jahr für Jahr ins Ausland ab und schuften als Hausangestellte, Krankenpfleger oder Schiffspersonal in Saudi-Arabien, den USA, Europa, Hongkong oder Singapur. Ihre Überweisungen sichern den Familien das Überleben, doch viele der Frauen zahlen einen hohen Preis: ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, körperliche und sexuelle Gewalt.

Der Weltgebetstag ermutigt zum Einsatz für eine gerechte Welt. Ein Zeichen dafür sind die Kollekten der Gottesdienste, die Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Darunter sind acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich u.a. für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder engagieren.
Die Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste (110 in Karlstein und 60 in Kahl) zeigten sich bei der Kollekte großzügig, insgesamt kamen über 1100 Euro zusammen.

Nach „Der Tag ist um“, dem traditionellen Schlusslied, gab es in beiden Gemeinden reichhaltige Buffets mit Spezialitäten von den Philippinen, zubereitet von den beiden Mitarbeiter-Teams.

Bettina Schumann, Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.

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